Die Region Nebelmoor - Ein Feld voller Skelette

Der Untergrund ist schon seit einer ganzen Zeit uneben und mit Moosen und Pflechten dicht überwachsen, sodaß du Acht geben mußt, um nicht zu stolpern. Die Sonne kämpft sich schwach, aber wärmend durch den Nebel, obwohl es schon später Nachmittag ist und du kannst zur Abwechslung etwas Landschaft erkennen. So weit du blicken kannst, erheben sich überall kleinere, grüne Buckel. Es erinnert dich irgendwie an eine pockenübersähte Wiese.
Dankbar für die Praiosstrahlen, streckst du ihnen dein Gesicht entgegen und setzt dich eine Weile auf einen abgestorbenen Baumstumpf. du beschließt die Nacht hier zu verbringen und nimmst ein spärliches Mahl aus deinen schwindenden Vorräten zu Dir.
Es dämmert bereits, als Du recht zufrieden dir deinen Bauch reibst und aufstehst. Knack! Etwas zerbricht unter deinen Füßen. Ein Zweig, oder? Dafür klang es schon etwas merkwürdig. Du kratzt die oberste Moosschicht zu deinen Füßen weg und entdeckst darunter einen zerbrochenen Knochen. Aus Neugier legst Du mehr frei und siehst die Überreste einer menschlichen Hand. Du schaust in die Richtung, in der Kopf und Brustkorb liegen müßten und dir wird ganz anders zumute... Dort wo du Rumpf und Kopf vermutest, siehst Du dicht bewachsene Unebenheiten, die durchaus aus jenen Knochen bestehen könnten und es sind Unebenheiten, wie jene, über die du schon eine weite Strecke gelaufen bist. Nein, das kann nicht sein! Du läufst einige Schritte weiter zu einer der vielen anderen Erhebungen. Mit der Fußspitze kratzt du die Pflanzenschicht weg. Ein Schädel grinst dich an. Entsetzt läßt du deinen Blick im letzten Licht des Tages über die Landschaft schweifen und dir wird übel bei dem Gedanken, was sich unter all den vielen hundert Unebenheiten verbergen mag.
Du bereust deine Entscheidung, hier zu nächtigen, doch jetzt ist es zu dunkel, um noch weiterzuziehen. Mit Unbehagen breitest du deinen Umhang auf dem Boden aus und bettest dich zur Nacht. Irgendwo in der Nähe hörst Du leises Rascheln und Pfiepen. Bestimmt irgendwelche Nagetiere. Ansonsten ist es still. Sehr still. Zu still.
Es dauert lange, bis deine schweren Lider über dein pochendes Herz siegen und du in den Schlaf sinkst. Du träumst von vielen Männern, die ein junges Mädchen verfolgen. Das Mädchen fällt und die Männer kommen näher. Mit entsetztem Gesicht ruft die Kleine unverständliche Worte. Der Boden unter den Verfolgern wühlt sich auf und Tentakel, die aus dem Boden kommen, halten sie fest. Das Mädchen rennt fort. Doch die Männer können sich nicht befreien. Jeden Tentakel, den sie zerschlagen, wird durch einen anderen ersetzt. Nach und nach wird der Widerstand schwächer und schließlich geben sie auf und legen sich nieder. Es wird dunkel. Weiße Schemen erheben sich geisterhaft von den noch am Boden liegenden Körpern...
Schweißgebadet wachst du auf. Erleichtert, daß es nur ein Traum war, schaust du dich um und erblickst rings um dich herum weißliche Schemen mit menschlichen Formen. Schreiend springst du auf und rennst panisch durch die Erscheinungen hindurch. Du stolperst über etwas, aber du wagst nicht nachzuschauen, was es ist. Verzweifelt rennst du weiter.
Sumpf



Ein Steinkreis im Nebel Das Schwarze Auge