Du stehst vor einer alten, langsam verrottenden Holzhütte. Tür und
Fenster wurden vor langer Zeit verbarrikadiert, doch die morschen
Bretter hängen zum Teil lose herab. Durch ein paar Ritzen versuchst
du hineinzublicken, doch außer ein paar Schemen kannst du im dunklen
Inneren kaum etwas erkennen. Moment, leuchtet da nicht etwas oder
ist das nur ein Lichtreflex? Neugierig machst du dich daran, die
Bretter vor der Tür zu entfernen. Mit einem lauten Knarren, das dumpf im Nebel verhallt, öffnest du vorsichtig die Tür. Modriger Gestank weht dir entgegen. Dort, wo die wenigen Lichtstrahlen sich durch das morsche Holz zwängen, spiegelt sich Licht in unzähligen Spinnenweben wieder, die den ganzen Raum erobert zu haben scheinen. Vorsichtig zerreißt du das Gespinst und betrittst den Raum. Die kleine Hütte ist überfüllt mit Fläschchen, Gläsern und Behältern unterschiedlichster Form und Größe. Du näherst dich einem der großen Gläser, um zu schauen, was sich darin wohl befinden könnte. In der trüben Flüssigkeit erkennst du erst nach einer Weile den eigentlichen Inhalt. Doch dann siehst du genau, daß dich daraus etwa drei Dutzend toter Augen anstarren.
Angewiedert willst du dich abwenden und die Hütte
verlassen, doch da nimmst du im Augenwinkel
erneut dieses Leuchten wahr. Es stammt von einer Kugel. Nicht irgendeine
einfache Glaskugel, nein, eine wunderschöne, wertvolle Kristallkugel,
in der sich das wenige Licht zusammeln schien und sich auf verzaubernder Art
und Weise brach. Du weißt nicht, wie lange du schon auf
diese Kugel starrst und ihrem Wechselspiel aus Helligkeit und Farben
fasziniert und gebannt zuschaust, als dich ein Krabbeln, daß
sich schnell in deinem Hosenbein hinaufbewegt, in die Realität
zurückholt.
Du wachst auf, alles in Dir schmerzt. Du liegst auf einer Grasfläche irgendwo im Nebel. Die Hütte ist weit und breit nicht mehr zu sehen und du fragst dich was geschehen sein könnte. Dein Körper ist an mehreren Stellen, die scheußlich brennen, mit sauberen Leinen verbunden. Ohne Frage hat dich jemand gerettet. Doch es ist niemand da, dem du danken könntest. Neben dir liegt ein etwas in einem Tuch eingewickelt. Du machst es auf und erfreut erblickst du ein Brot. Nachdem du das Brot hungrig verschlungen hast, ruhst du dich noch eine Weile aus, bevor du deinen Weg fortsetzt. |
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